Fakten zum Nationalpark-Projekt Parc Adula | 04.09.2013

Das Nationalpark-Projekt Parc Adula in den Kantonen Graubünden und Tessin rund um den Piz Adula (Rheinwaldhorn) ist eines der grössten weitgehend unberührten Gebiete in der Schweiz.

Parc Adula, Karte Ausschnitt Nord

Der Parc Adula ist das Nationalpark-Projekt zwischen dem Kanton Graubünden und dem Tessin, das bis 2015 eingerichtet werden soll. Namensgeber ist der Piz Adula (Rheinwaldhorn) auf 3402 m ü. M. Das Gebiet rund um den Adula-Gipfel ist eines der grössten in der Schweiz, in dem noch keine tief greifenden menschlichen Eingriffe erfolgt sind.

Atemberaubende Ausblicke und imposante Gletscher umrahmen die hochwertigen natürlichen Lebensräume, die heute noch eine unvergleichliche landschaftliche und geologische Vielfalt mit einzigartig reichhaltiger Fauna und Alpenflora beinhalten.

Die Ziele des Nationalpark-Kandidaten Parc Adula

Das Gebiet des Parc Adula entspricht der Suche des modernen Menschen nach Authentizität, Freiheit und direkter Beziehung zur Natur.

Ein Tourismus im Einklang mit der lokalen Wirtschaft, der einheimisches Personal und lokale Güter oder Landwirtschaftsprodukte einbezieht, schafft Wohlstand, ohne den Respekt für die Umwelt, die Landschaft und die ursprünglichen Wurzeln zu vernachlässigen.

Nachhaltige Entwicklung bedeutet eine höhere Lebensqualität für alle – nicht nur heute, sondern auch für die zukünftigen Generationen –, die auf den drei Eckpfeilern wirtschaftliche Entwicklung, Umweltschutz und soziale Verantwortung beruht. Deshalb hat auch die HMQ AG den Auftrag erhalten, ein Konzept zur Förderung erneuerbarer Energien (Solarenergie und Trinkwasserkraft) zu erstellen.

Dieses Modell für nachhaltige Entwicklung verbindet auf respektvolle und harmonische Art den Grundsatz des Erhalts einer grossartigen alpinen Landschaft und des Schutzes ihrer natürlichen Ressourcen mit dem Wunsch nach einem sozioökonomischen Aufschwung der beteiligten Regionen.

Die Geschichte des Parc Adula

  • 2000 Gründung der ersten Förderungsgruppe
  • 2007 Fertigstellung der ersten Machbarkeitsstudie (siehe PDF unten)
  • 2008 Gründung des Vereins Parc Adula (öffentliches Verwaltungsorgan)
  • 2010 Anerkennung durch das Netzwerk Schweizer Pärke und das Bundesamt für Umwelt BAFU
  • 2010 Eröffnung des Sekretariats, Ernennung des Direktors und des Führungsteams des Parc Adula
  • 2011 Beginn der Aufbauphhase des Parc Adula

Der Parc Adula ist ein mehrsprachiges und kulturell vielfältiges Projekt, das rätoromanische, deutsch- und italienischsprachige sowie walserdeutsche Gemeinschaften umfasst.

Die wichtigsten Gebiete des Parc Adula

Der Parc Adula verfolgt den Erhalt und die Aufwertung des wertvollen Naturerbes. Von besonderem Interesse sind folgende Gebiete:

Die Hochebene Greina: eine Tundralandschaft auf einer Höhe von 2000 Metern über dem Meeresspiegel.

Die Rheinquelle: Die beiden wichtigsten Quellen liegen in der Region des Parc Adula: Der Vorderrhein entspringt nördlich des angrenzenden Tomasee; der Hinterrhein beginnt östlich des Piz Adula (Rheinwaldhorn). Mehrere andere Nebenflüsse wie Rein del Medel, Rein da Platta, Rein da Sumvitg, Rein da Cristallina, Rein da Vigliuts, Glenner, Valser Rhein und Areuabach haben ihren Ursprung im Parc Adula.

Das Naturschutzgebiet Trescolmen: Zwischen dem Misox und dem Calancatal umfasst das Naturschutzgebiet den Piz Trescolmen, den Berggipfel Bedoleta und den Piz Pian Grand. Die Mehrheit des Naturschutzgebietes besteht aus Alpen, Felsen und Steinen. Im Osten und Westen sind kleine Waldgebiete vorhanden. Die Reserve Trescolmen beherbergt eine grosse Anzahl anspruchsvoller Lebensräume für Wild und Vögel; darunter sind seltene Vogelarten wie Adler, Habicht, Sperber, Turmfalke, Uhu, Birkhuhn, Schneehuhn und Wachteln.

Die Kennzahlen des Parc Adula

  • Gesamtfläche: 1064 Quadratkilometer
  • Fläche Kernzone: 170 Quadratkilometer
  • Gemeinden: 20
  • Einwohner: 14'000
  • Wegnetz: 1160 km
  • Tiefster Punkt: 397 m ü. M.
  • Höchster Punkt: 3402 m ü. M.
  • Prioritäre Arten: 535
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